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Gefäßchirurgie

Karotisstenose

Verengungen der hirnversorgenden Gefäße – Risiko eines Schlaganfalls

Verengungen im Bereich der gehirnversorgenden Halsschlagadern werden häufig als Zufallsbefund beobachtet oder werden dann diagnostiziert, wenn der Patient bereits vorübergehende neurologische Ausfälle (z.B. Sehstörungen, vorübergehende Lähmungen) bzw. einen Schlaganfall hatte. Bei einer höhergradigen Verengung entstehen Turbulenzen, die zu einer Verschleppung aufgelagerter Blutgerinnsel führen können. Je nach Größe der Blutgerinnsel können schwerste Durchblutungsstörungen im betroffenen Hirnareal auftreten.

Die Symptome einer Karotisstenose sind stets ernst zu nehmen, da sie Anzeichen einer zeitweiligen Durchblutungsstörung des Gehirns darstellen und Vorboten eines Schlaganfalls sein können. Erste Anzeichen sind Sehstörungen auf einem Auge mit plötzlicher, vorübergehender Blindheit (Amaurosis fugax), halbseitige Gesichts- und Armlähmungen oder Lähmung des Gesichts und Armes, Schwäche in der Hand oder Gefühlsstörungen in Gesicht und Hand sowie Sprachstörungen.

Suchen Sie bei solchen Anzeichen bitte umgehend einen Arzt auf. Auch wenn die meisten Menschen bei einer Karotisstenose keine Symptome bemerken oder diese nur kurz andauern, können die Folgen dieser schleichenden Erkrankung lebensbedrohlich sein.

Beim Auftreten der ersten Symptome ist eine Untersuchung der Halsschlagader unbedingt notwendig. Zur genauen Abklärung werden bildgebende Verfahren (CT, MRT) durchgeführt, mit denen sich eine Karotisstenose sicher diagnostizieren lässt.

Ziel der Behandlung von Halsschlagaderverengungen ist, das Auftreten eines Schlaganfalls zu vermeiden. Aus großen Untersuchungen ist bekannt, dass bei hochgradigen Verengungen das Risiko für einen Schlaganfall ansteigt. In diesem Fall ist eine prophylaktische Behandlung in Erwägung zu ziehen. Neben einer strikten Kontrolle von Risikofaktoren (Einstellung der Blutfettwerte, Blutdruckkontrolle) ist es häufig sinnvoll, den zur Verengung führenden Kalk in Allgemeinnarkose oder in örtlicher Betäubung operativ zu entfernen. Die Behandlung mit einem „Stent“ (kleines Metallröhrchen) kann in Einzelfällen ebenfalls sinnvoll sein.

Der prophylaktische Nutzen der Behandlung muss individuell festgelegt werden. Sofern bei einer Verengung der inneren Halsschlagader neurologische Störungen oder ein kleinerer Schlaganfall aufgetreten sind, profitierten Patienten ganz besonders von der Behandlung. Die Therapieentscheidung treffen wir in unserem Gefäßzentrum grundsätzlich in engster Absprache mit unseren Kooperationspartnern (v.a. Neurologie und Neuroradiologie). Hierdurch können wir unseren Patienten ein individuelles und optimales Behandlungskonzept vorschlagen.