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Professor am Klinikum Herford forscht zu Geschlechterunterschieden bei Panikattacken

Prof. Dr. med. Michael Kellner

Herr Prof. Dr. Michael Kellner, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Klinikum Herford, hat sich in seiner aktuellen, internationalen Veröffentlichung im Fachblatt „Psychoneuroendocrinology“ mit Geschlechterunterschieden bei Panikattacken beschäftigt.

Zusammen mit seinem Forschungsteam konnte er zeigen, dass Frauen auf eine panikauslösende Substanz mit mehr und stärkeren Symptomen reagieren als Männer.

Dabei wurde der Zusammenhang des Stresshormons Copeptin mit Panikattacken untersucht. Einen Zusammenhang zwischen der Stärke der Panikattacken und dem Hormon gebe es nicht; allerdings wiesen Frauen insgesamt einen niedrigeren Copeptin-Spiegel auf als Männer. Dieser stieg bei männlichen Probanden im Vergleich dazu deutlich höher an. Professor Kellner betont: „Aktuell sind neue Medikamente in Entwicklung, die Stresshormonwirkungen verändern und unsere Therapiemöglichkeiten erweitern könnten. Hierzu könnten unsere Befunde zu Copeptin von klinischer Bedeutung werden“.

Zwar bestünden zahlreiche Unterschiede im Stoffwechsel zwischen Männern und Frauen, bei der Medikation würden aber selten Unterschiede gemacht. „Auch bei gängiger Medikation bei Panikstörung wird noch nicht zwischen Geschlechtern unterschieden. Da wissen wir noch sehr wenig und es besteht intensiver weitere Forschungsbedarf“, so Kellner. Gerade bei Medikamentenstudien sind Frauen lange weniger als Männer in Versuchsgruppen eingeschlossen worden – auf Grund von Zyklus, Empfängnisverhütung sowie möglicher Haftungsrisiken.