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Unfallchirurgie, Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie

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MRSA-Qualitätssiegel an das Klinikum Herford verliehen

Seit mehr als zwei Jahren erfüllt das Klinikum Herford die wesentlichen Voraussetzungen für die Verleihung des MRSA-Siegels. Nach Durchführung eines sog. Prävalenzscreenings im Juni des Jahres konnte nun das Siegel durch die Leiterin des Kreisgesundheitsamtes an den Vorstand des Klinikum Herford verliehen werden. „Die Überprüfung der Anforderungen, die zum Führen des MRSA-Siegels erforderlich sind, konnten am Klinikum Herford schnell und reibungslos durchgeführt werden“, so die Amtsärztin und Leiterin des Kreisgesundheitsamtes Frau Dr. Muchow. Zu den zehn Qualitätskriterien des MRSA-Siegels gehörten unter anderem, das in einem bestimmten Zeitraum alle Patienten, die sowohl stationär als auch ambulant aufgenommen wurden auf MRSA-Keime getestet wurden. Dabei konnte – wie erwartet - bei ca. 2% der Patienten der Keim nachgewiesen werden. Ein weiteres wichtiges Qualitätsziel für das MRSA-Siegel ist es, epidemiologische Daten zur Keimbelastung im Krankenhaus zu erfassen. Diese Daten werden vom Klinikum seit 2008 kontinuierlich aufgezeichnet. Unter anderem werden alle Patienten die auf eine Intensivstation verlegt werden oder bestimmten Risikogruppen angehören, gemäß der Richtlinie des Robert-Koch-Institutes (RKI) gescreent, dies entspricht in Summe ca. 25-30% aller stationären Patienten. Dabei wurden in diesem Jahr ca. 3.000 Schnelltests auf MRSA durchgeführt, damit sehr zeitnah ein Ergebnis vorliegt. Die Kosten allein dieses Tests liegen bei 35 Euro pro Patient. Im Jahr 2012 wurden bislang 7.000 Patienten auf die Problemkeime untersucht. „Ein sehr hoher Arbeitsaufwand“, wie Dr. Johannes Baltzer, Hygienebeauftragter Arzt und Oberarzt der Unfallchirurgie am Klinikum mitteilte. Eine solche Untersuchungsdichte ist nur durch eine ausreichende Anzahl an engagierten Mitarbeitern zu gewährleisten. Das Klinikum übertrifft die gesetzlichen Anforderungen in diesem Punkt deutlich, wie auch im Bereich der kontinuierlichen Fortbildungen aller Berufsgruppen zu Themen der Hygiene. Um die Aufklärung über den MRSA-Erreger zu vertiefen und die Maßnahmen zur Eindämmung zu unterstützen gibt es eine Vielzahl an Hygieneaktivitäten am Klinikum Herford. Hierzu gehören u. a. die Teilnahme am Aktionsbündnis „Saubere Hände“ von Patientenschutzorganisation und dem Bundesgesundheitsministerium. Zusätzlich unterstützen 7 hygienebeauftragte Ärztinnen und Ärzte die Arbeit der Mediziner am Klinikum. Unter anderem wird gemeinsam das Projekt „Antibiotic-Stewardship“ vorangetrieben, ein Projekt zur evidenzbasierten, kalkulierten und lokal erregerspezifischen Antibiotikatherapie. Dies ist ein Schritt in Richtung einer „Infection-Control-Unit“, eines übergreifenden Organisationskonzeptes zur Kontrolle und Verhinderung von Infektionen im Krankenhaus. Dieses Pilotprojekt wird in enger wissenschaftlicher Kooperation mit der Universität Enschede/Groningen (EU regionales-Netzwerk) durchgeführt.