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Hämatologie und Internistische Onkologie / Palliativmedizin

Nachrichtendetail

Akkreditierte Studien

Die Darmkrebs-Studien zu Septin9 und MTHFR, unter Leitung von Prof. Dr. med. Günther Winde und in Kooperation mit dem Fachlabor für Molekularpathologie & Hämatopathologie im Centrum für Nanotechnologie der Westfälischen Wilhelms-Universität (Leitung: Dr. Arnold M. Raem), wurden vom Studienboard Darmkrebs der Deutschen Krebsgesellschaft positiv bewertet. Hier gibt es weitere Informationen zu den akkreditierten Studien:

Studie zu Septin9

Septine sind DNA-Proteinbausteine von Tumorzellen (aus dem Blut), deren mutierte Formen im Zusammenhang mit einer Erkrankung durch Dickdarm-/ Mastdarm-Krebs untersucht werden. Es handelt sich um das sog. „liquid biopsying“. Hierbei wird frei im Blut vorhandene DNA untersucht, nicht aber das Tumorgewebe selbst, welches in einem Organ gewachsen ist. Die Studie befasst sich mit den Ergebnissen des methylierten* Septin9, das mit dem Tumorstadium in Verbindung gebracht wird. Zudem wird es mit bereits bekannten, üblichen Tumormarkern und dem Verlauf der Erkrankung abgeglichen. Die Diagnose Darmkrebs wird dadurch erleichtert und genauer gemacht. Eine Publikation dazu wird noch dieses Jahr eingereicht, gleichzeitig ist es ein Promotionsthema.

*Bei der DNA-Methylierung handelt es sich um eine chemische Abänderung an Grundbausteinen der Erbsubstanz einer Zelle.

Akkreditierungsurkunde

Studie zu MTHFR-Gen-Mutationen

Methyl-Tetrahydrofolat-Mutationen haben beim Lungenkrebs einen Zusammenhang zum Tumorstadium ergeben. Das Team der Uniklinik untersucht, ob bestimmte Punktmutationen im MTHFR-Gen durch eine neoadjuvante Radiochemotherapie (= Vorbehandlung vor der Operation) in Zusammenhang stehen; ca. 15% der Patienten sprechen so gut auf die Vorbehandlung an, dass kein Tumor mehr im Operationspräparat zu finden ist. Bei einem sicheren Zusammenhang zu einem bestimmten Mutationsmuster könnte man sich die OP zunächst sparen und den Patienten nur nachbeobachten. Im Umkehrschluss kann man aber auch die Patienten finden, die auf die Vorbehandlung schlecht ansprechen und diese dann früher am Mastdarm (Rektum) operieren um ihnen die Radiochemotherapie zu ersparen. Beide Patientengruppen könnten also davon profitieren. Die Indikationsstellung zur OP und zur neoadjuvanten Therapie könnte davon beeinflusst werden. Auch diese Ergebnisse werden Anfang 2021 publiziert, es stehen zwei Doktorarbeiten damit in Verbindung.

Akkreditierungsurkunde