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Neue Kinderorthopädin im Klinikum

Im Interview: Dr. med. Tamara Seidl.

Seit dem 1. Oktober 2018 arbeitet Dr. med. Tamara Seidl als Leitende Ärztin der Kinderorthopädie in der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie des Klinikums. Zuvor war sie im Franziskus Hospital Bielefeld tätig und hat dort die Kinderorthopädie etabliert. Im Interview erzählt Sie, was die Kinderorthopädie von der für Erwachsene unterscheidet und welche Dinge sie in den kommenden Monaten im Klinikum bewegen möchte. Was sind die Besonderheiten in der Kinderorthopädie?Kinderorthopäden begleiten ihre Patienten und deren Familien häufig von der Geburt an und sehen ihre Patienten im wahrsten Sinne des Wortes groß werden. Insbesondere bei neuroorthopädischen Problemen begleiten Kinderorthopäden ihre Patienten nicht selten bis zu dem Tag, an dem sie selbst in Rente gehen. Welche orthopädischen Krankheitsbilder treten bei Kindern besonders häufig auf?In kinderorthopädischen Sprechstunden werden häufig Kinder mit Fußfehlstellungen, X- oder O-Beinen oder auffälligen Gangbildern vorgestellt. Allerdings handelt es sich dabei ganz oft um altersentsprechende Besonderheiten und keine Pathologien. An „echten“ Krankheitsbildern sehen wir häufig Klumpfüße, Hüftreifungsstörungen, Skoliosen, aseptische Knochennekrosen. Was unterscheidet die Kinderorthopädie von der Orthopädie für Erwachsene?Der große Unterschied zur Erwachsenenorthopädie ist, dass Kinderorthopäden das Wachstum in ihre Überlegungen miteinbeziehen müssen, häufig als Freund, manchmal leider auch als Feind. Beobachten Sie eine bestimmte Entwicklung hinsichtlich orthopädischer Erkrankungen bei Kindern? Ähnlich wie die Kinderärzte beobachten auch wir Kinderorthopäden immer häufiger, dass sich unsere Kids weniger bewegen und sich häufig darüber hinaus auch noch falsch ernähren, was primär zur Haltungsschwäche, im Verlauf jedoch zu Schmerzen und einem regelrechten Teufelskreis führen kann. Wie können Eltern Fehlhaltungen oder Beschwerden bei ihren Kindern erkennen? Was raten Sie ihnen?Für Eltern ist es heutzutage, wo Großeltern häufig weit weg wohnen und erfahrene Eltern nur selten als Ansprechpartner zur Verfügung stehen, schwierig die normale Entwicklung von echten Fehlstellungen zu unterscheiden. Ein Beispiel sind X-Beine. Häufig bekommen Kinderorthopäden Kindergartenkinder aufgrund von X-Beinen vorgestellt mit der Frage nach der Notwendigkeit einer Wachstumslenkung. Kaum ein Laie weiß heute noch, dass Säuglinge und Kleinkinder bis etwa zum 2. Geburtstag O-Beine haben, die sich dann allmählich in X-Beine umwandeln und um den Tag der Einschulung am schlimmsten sind, bevor sich die Beine dann in der Regel von ganz alleine wieder begradigen. Was ist Ihnen für Ihre Arbeit im Klinikum Herford besonders wichtig? Gibt es etwas, auf das Sie hinarbeiten?Besonders wichtig ist mir ein kollegiales Miteinander – wir können die uns anvertrauten Patientinnen und Patienten nur im Team gut versorgen. Neben dem Etablieren einer Kinderorthopädie am Klinikum Herford ist es mir ein Anliegen in unserem Haus wieder ein generelles Neugeborenhüftultraschallscreening aufzubauen. Kontakt Dr. med. Tamara Seidl
Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie
Sekretariat
Tel. 05221 94 24 23
E-Mail sek1.unfallchirurgie@klinikum-herford.de