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Pankreaszentrum

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Erkrankungsspektrum der Bauchspeicheldrüse

Gutartige Erkrankungen

Akute und chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung

Die akute Pankreatitis ist ein schwerwiegendes Krankheitsbild, welches in vielen Fällen eine intensivmedizinische Betreuung erfordert. Je nach Schweregrad der Entzündung können auch lebensbedrohliche Folgen entstehen. Häufigste Ursachen sind durch Gallensteine oder Alkoholismus bedingte Entzündungen. Auch seltene familiäre Erkrankungen sind bekannt. Die konservative Therapie steht im Vordergrund, nur bei Sepsis und schwerster Bauchspeicheldrüsen-Auflösung und Abszessbildung ist eine operative Therapie erforderlich.

Als Folge der akuten Entzündung, aber als schleichender Verlauf, ist die chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung ein eher erfolgversprechendes Therapiegebiet für den endoskopisch arbeitenden Internisten, den interventionellen Radiologen und den Chirurgen. Ziel ist es, die Ursachen der chronischen Entzündung zu behandeln, um das Pankreas so lange wie möglich funktionsfähig zu erhalten oder durch Operation den stark erkrankten Anteil der Bauchspeicheldrüse zu entfernen oder das Pankreas-Sekret abzuleiten. Diese Operationen (z. B. zwölfingerdarmerhaltende Bauchspeicheldrüsen-Teilentfernung nach Beger, nach Frey oder nach Itzbicki) sind schwierig und komplex und werden nur von erfahrensten Operateuren ausgeführt.

Endokrine Bauchspeicheldrüsenerkrankungen sind sehr selten und werden oft zufällig oder nach langem diagnostischem Weg gefunden (z. B. Insulinome). Die operative Therapie durch Entfernung des hormonbildenden Tumors steht therapeutisch im Vordergrund.

Bösartige Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse

Bauchspeicheldrüsenkrebs/Pankreaskarzinom

Das Pankreaskarzinom hat bekanntermaßen als weniger häufige Krebserkrankung eine schlechte Prognose, da dieser Krebs aufgrund der versteckten Lage der Bauchspeicheldrüse tief im Inneren des Körpers spät Symptome zeigt (z. B. Rückenschmerzen, Gelbsucht, Gewichtsverlust). Dadurch kommen diagnostische Verfahren erst spät zum Einsatz (CT, MRT, ERCP, Endo­Sono).

In der Therapie unterscheidet man kurative (heilende) von palliativen (lindernden) Maßnahmen. Kurativ ist die Operation mit Entfernung des Tumors. Diese ist nur unter bestimmten anatomischen Voraussetzungen sinnvoll und machbar (z. B. keine Infiltration der Umgebung, keine Metastasen). Sie erfordert größte operative Erfahrung, dauert mehrere Stunden und ist für den Patienten belastend, jedoch den Einsatz wert. Die teilweise oder totale Entfernung der Bauchspeicheldrüse erfolgt meistens unter Erhaltung des Magens. Palliative Operationen (lindernd) dienen der Umleitung der Magenentleerung und der Gallenflüssigkeit. Sie verlängern die Lebenszeit nur unwesentlich.

In vielen Fällen ist die Operation nicht oder nicht mehr ratsam, da eine Heilung nicht erreicht werden kann. In diesen Fällen bieten verschiedene Chemotherapie-Verfahren für den Patienten die einzige Chance auf Lebenszeitverlängerung, Unterdrückung der Symptome und Besserung der Lebensqualität. In ausgewählten Fällen kann Patienten noch eine Strahlen- und Chemotherapie vor der Operation zugeführt werden (sog. neoadjuvante Therapie). Eine begleitende Schmerztherapie wird durch die Klinik für Anästhesiologie mit der Schmerzambulanz ermöglicht.