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Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik

Patienteninformation

Therapiemöglichkeiten

Gruppentherapien:

  • Wirbelsäulengymnastik: Rückenschulung in Kombination mit Training der wirbelsäulenstabilisierenden Muskulatur sowie Konditions- und Koordinationstraining
  • Muskelaufbautraining: stabilisierende und kräftigende Übungen, teilweise mit Kleingeräten (wie Theraband)
  • HWS-Schultergymnastik in Kombination mit Atemtherapie für Patienten mit Beschwerden im HWS-Schulterbereich und für Patienten mit Atemwegserkrankungen
  • Walking und Jogging: parallel angebotene Gruppentherapie, 30 Minuten dosiertes schnelles Gehen oder Laufen in Kombination mit Dehnungs- und Lockerungsübungen
  • Mobilisationsgruppe
  • Gymnastik im Sitz, teilweise auch im Stand
  • dosierte Übungen zur Kreislaufstabilisation und Gelenkmobilisation, auch mit Kleingeräten (Igelbälle, Sandsäckchen oder andere), kombiniert mit Wahrnehmungsschulungen
  • Bewegungsbäder
  • Entspannung durch Bewegung in Anlehnung an Qi Gong

Einzeltherapie:

Sämtliche Inhalte der Gruppenangebote werden auch als Einzelbehandlung angeboten.

Aktive Methoden:

  • Mobilisation für immobile Patienten
  • Schulung von motorischen Alltagsaktivitäten wie Gehtraining, Aufstehen aus dem Bett und Treppensteigen
  • Atemtherapie und -schulung
  • Spezielle Haltungsschulung und Wirbelsäulengymnastik
  • Behandlung von Bewegungseinschränkungen aufgrund neurologischer Erkrankungen, nach Operationen, Verletzungen und degenerativen Veränderungen von Gelenken
  • Beckenbodentraining
  • Entspannungstherapien
  • Wahrnehmungsschulung

Passive Methoden:

  • Wärmeanwendungen
  • Massagetechniken
  • Spezielle Muskel- und Gelenksbehandlungen
  • Entspannungstherapie

Allgemeines
Die Ergotherapie der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik.

Behandelt werden alle Patienten deren Beziehungs- und Handlungsfähigkeit aufgrund psychiatrischer oder psychosomatischer Erkrankungen beeinträchtigt ist.

Ziele der ergotherapeutischen Behandlung

Ziele der ergotherapeutischen Behandlung in der Psychiatrie sind die Entwicklung, Verbesserung und der Erhalt von:

  • psychischen Grundleistungsfunktionen wie Antrieb, Belastbarkeit, Ausdauer, Tagesstruktur
  • Körperwahrnehmung und Wahrnehmungsverarbeitung
  • sozialen Kompetenzen wie situationsgerechtes Verhalten und Interaktionsfähigkeit
  • der Achtsamkeit und Selbstreflektion
  • psychischer Stabilität und Selbstvertrauen
  • Grundarbeitsfähigkeit

Behandlungskonzepte
In der Behandlung kommen verschiedene Behandlungsmethoden (kompetenzzentriert, interaktionell und ausdruckszentriert) zum Tragen.

Hierbei werden verschiedene Mittel und Medien (handwerkliche, kreative, lebenspraktische, bewegungsorientierte sowie kognitive Übungen) eingesetzt.

Angebote
Kreativtherapie, Gedächtnistraining, Kochen, Tanz und Bewegung für Frauen, Bewegung und Wahrnehmung, Mobigruppe, Walking, Entspannung, Ergotherapie (handwerkliche Techniken), Therapien auf den geschlossenen Stationen.

Musik hat die Fähigkeit, Gefühle, Bilder und Erinnerungen wecken zu können. Dies macht sich die Musiktherapie zunutze: beim Spielen auf Instrumenten werden die eigenen Fähigkeiten, sich auszudrücken und sich über Klänge mitzuteilen, gefördert. Stimmungen, Bedürfnisse und die Wirkungen eigenen Verhaltens auf andere können wahrgenommen werden. Rhythmus kann beispielsweise Halt geben und lässt zugleich Freiheit zur eigenen Gestaltung innerhalb einer vorgegebenen Ordnung zu.

"Musik vermag einerseits seelisches Chaos zu strukturieren und einer dynamisch-lebendigen, geordneten Gestalt zuzuführen und sie vermag anderseits lahm gelegte Energien aus den starren Ketten des Zwanges und der Angst zu befreien und zu neuem Leben zu entbinden." (Prielstly, M., 1983, S.9f)

Für die Musiktherapie lassen sich folgende Ziele formulieren: Förderung von Erlebnisfähigkeit, Beziehungsfähigkeit, Sinneswahrnehmung, Konfliktfähigkeit und Selbstvertrauen. Für ältere und verwirrte Menschen kann Musik ihrer Generation dazu beitragen, Momente der Orientierung und Geborgenheit zu erleben.

Wir bieten folgende musiktherapeutische Gruppen an:

  • konfliktzentrierte Gruppe: aktive Musiktherapie mit Instrumenten und Gespräch
  • stützende Gruppe: aktive Musiktherapie mit Instrumenten
  • gerontopsychiatrische Gruppe: aktive Musiktherapie mit Singen
  • Imagination mit Musik: rezeptive Musiktherapie zur Entspannung

Wichtig: Für Ihre Teilnahme am musiktherapeutischen Angebot sind keinerlei musikalische Kenntnisse erforderlich.

Es steht ein reichhaltiges Instrumentarium von großem Gong über Xylophone bis hin zu Trommeln und anderen Rhythmus- und Saiteninstrumenten zur Verfügung.

Der Akupunktur wird ein psychisch harmonisierender, entspannender, beruhigender und oft auch schlafanstoßender Effekt zugeschrieben. Aktuelle Studien untermauern diese positive Wirkung für Patienten mit Depressionen, Angst- und Suchterkrankungen.

Der Wirkmechanismus der Akupunktur ist noch nicht definitiv geklärt. Experimentelle und klinische Untersuchungen geben Hinweise darauf, dass eine Stimulation offerenter Nervenfasern somatischer Nerven modulierende Effekte sowohl auf diverse Hormone, als auch Neurotransmitter und das autonome Nervensystem selbst ausübt. In einer eigenen Untersuchung zu letztgenanntem Thema konnten wir zeigen, dass eine standardisierte Verum Akupunktur im Vergleich zu einer Placebo Akupunktur zu einer harmonisierenden Balance zwischen dem sympathischen und parasympathischen Nervensystem, gemessen anhand von Änderungen der Herzratenvariabilität, beiträgt.

Gerne beraten wir Sie in einem ausführlichen Gespräch darüber, inwieweit sich durch die Methode der chinesischen Nadelakupunktur oder auch durch andere Methoden der traditionellen chinesischen Medizin in Ihrem individuellen Fall neue Behandlungsperspektiven eröffnen.

Licht hat auch bei gesunden Menschen wichtige und positive Wirkungen für den Organismus. Zahleiche Studien geben Hinweise dafür, dass bei depressiven Patienten die normalen, physiologischen Tages- und Nachtrhythmen gestört sind. So wird die Lichttherapie schon seit Jahren zur Behandlung der saisonalen Depression, auch Winterdepression genannt, empfohlen. Zwischenzeitlich mehren sich auch die Hinweise dafür, dass eine adjuvante Lichttherapie auch bei anderen Formen der Depression, möglicherweise als Unterstützung einer psychopharmakologischen Behandlung, wirksam ist. Über die vielfältigen Möglichkeiten eines begleitenden Einsatzes der Lichttherapie informieren wir Sie gerne in einem persönlichen Gespräch.

Etwa 20% aller Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen und/oder Diabetes mellitus leiden gleichzeitig an Depressionen, wobei die psychosomatische Begleiterkrankung oftmals spät diagnostiziert und in vielen Fällen nur unzureichend behandelt wird. In den letzten Jahren hat es einen enormen Zugewinn an Erkenntnissen über den wahrscheinlich multikausalen Zusammenhang zwischen diesen Erkrankungen gegeben (Tab. 1 und 2).

Tabelle 1 
Argumente für einen kausalen Zusammenhang zwischen Depression und koronarer Herzerkrankung

Depression ist ein hoher Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen
Das Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen ist unabhängig vom Schweregrad der Depression. Risiko bei schweren Depressionen, den Major Depression ist größer als bei einzelnen depressiven Symptomen
Gesicherter zeitlicher Zusammenhang der Ereignisse Depression und kardiovaskuläre Erkrankung
Weitgehend konsistente Befunde epidemiologischer Studien unabhängig von der untersuchten Population
Es existieren plausible Thesen über eine pathophysiologische Interaktion der beiden Erkrankungen

Tabelle 2 
Hypothesen zur Pathophysiologie der Interaktion zwischen depressiven und kardiovaskulären Erkrankungen

Thesen Wesentliche Befunde
Genetische Assoziation Polymorphismen der das ACE-System und G-Proteine kodierenden Gene (Genotypen ACE I D/DD) und Gβ3 TT); Polymorphismen der Serotonin-Transporter-Gene
Depression konzeptualisiert als „chronische Stresserkrankung“ Erhöhung von CRF, ACTH und Kortisol (u.a.Hyperlipidämie, Insulinresistenz, arterieller Hypertonus); zusätzl. sympatho-adrenale Überaktivität mit Anstieg der Noradrenalinkonzentration im Plasma
Störungen der Hämostase Störungen der Blutgerinnung; erhöhte Thrombozyten-Aggregabilität
Störungen des Fettstoffwechsels Verringerung des HDL-Cholesterins; Erniedrigung von Omega-3-Fettsäuren
Störungen der Funktion des autonomen Nervensystems gesteigerte sympathische und/oder reduzierte kardiovagale Modulation mit der Folge einer erhöhten Herzfrequenz und reduzierter Herzratenvariablität
Verhaltensfaktoren; verändertes Gesundheitsbewusstsein ungesunde Ernährung, Rauchen, Bewegungsmangel, unzureichende Compliance bei Therapie und Rehabilitationsmaßnahmen

In der Konsequenz arbeitet die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik eng vernetzt mit den übrigen somatischen Fachabteilungen des Klinikum Herford und mit dem Herz- und Diabeteszentrum Bad Oeynhausen zusammen, um die betroffenen Patienten interdisziplinär optimal zu behandeln.

Bei einer Demenzerkrankung handelt es sich in der Regel um eine Erkrankung des höheren Lebensalters. Definitionsgemäß versteht man darunter eine altersrelevante Abnahme von Gedächtnisleistungen und zusätzlichen anderen Hirnfunktionen, die länger als sechs Monate bestehen. Zusätzliche Hirnfunktionsstörungen sind beispielsweise Sprachverständnisstörungen, Störungen der räumlich-konstruktiven Leistungsfähigkeit oder auch Werkzeugstörungen, was bedeutet, dass Handlungsanweisungen nur unzureichend verstanden oder befolgt werden können. Entscheidend für das Vorliegen einer Demenz ist die doch erheblich beeinträchtigte Alltagsfunktion.

Wesentliche Bausteine der Diagnostik hier im Hause sind die ausführliche ärztliche Anamnese und Fremdanamnese. Weitere diagnostische Bausteine sind eine neuropsychologische Testung und Verfahren der zerebralen Bildgebung, wie die Kernspintomographie oder die Positionenemissionstomographie (PET). Die Untersuchungen werden in einigen Fällen durch Laboruntersuchungen in Blut und Nervenwasser ergänzt.

Ziel der Diagnostik ist die Abklärung der Ursache der Demenz, wobei die Alzheimer-Erkrankung tatsächlich die häufigste Ursache darstellt, gefolgt von der vaskulären Demenz. Darüber hinaus gibt es aber auch dementielle Syndrome bei zahlreichen anderen Erkrankungen, sodass eine Differenzierung nach den Ursachen der Demenz nicht ausschließlich im akademischen Interesse liegt, sondern weitreichende Konsequenzen für die Therapie hat.

Die Therapie von Demenzerkrankungen umfasst neben einer gezielten medikamentösen Therapie insbesondere auch eine Vielzahl von nicht medikamentösen Therapieoptionen. Beispiele für letztgenannte Therapiemodule sind die Angehörigenarbeit und Schulung, kognitive Therapieverfahren, emotionsorientierte Verfahren, aktivierende Verfahren sowie co-therapeutische Verfahren, einschließlich Logopädie und Physiotherapie.

Es gibt einige Faktoren, von denen wir mittlerweile wissen, dass sie das Risiko für das Auftreten einer Demenzerkrankung erhöhen. Dazu gehören die klassischen kardio-vaskulären Risikofaktoren, einschließlich arteriellem Hypertonus, Diabetes mellitus, Hyperlipidämie und natürlich auch das Rauchen. Demgegenüber sollen eine mediterrane Kost und ausreichend Bewegung das Risiko für das Auftreten einer dementiellen Erkrankung verringern.

Wenn Sie einen Termin zu einer ambulanten interdisziplinären Diagnostik hier im Hause vereinbaren möchten,
wenden Sie sich bitte an unsere
Ambulanz für Gedächtnisstörungen
unter: Tel. 05221 94 28 410
(Frau Kollmeier-Tholen, Frau Vögeding, Frau Schröder).

Bitte denken Sie daran, zu dem vereinbarten Termin eine Überweisung durch einen Facharzt mitzubringen.

In einem persönlichen Informations- und Beratungsgespräch informieren wir Sie gern über den jeweils aktuellen wissenschaftlichen Sachstand bezüglich weiterer Therapieoptionen.

Für Angehörige unserer Patientinnen und Patienten halten wir ein besonderes Angebot vor. Der Bezugspersonentreff findet jeden ersten Donnerstag im Monat zwischen 18:00 und 19:30 Uhr im Konferenzraum der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, im Erdgeschoss des Gebäudes, statt.