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Anästhesiologie, operative Intensiv-, Rettungsmedizin und Schmerztherapie

Curriculum zur strukturierten Weiterbildung

Curriculum zur strukturierten Weiterbildung in der Anästhesie – Herforder Modell

Neben den Aufgaben in der Krankenversorgung ist die Weiterbildung eine zentrale Aufgabe unserer Klinik. Nur durch eine fundierte Aus- und Weiterbildung ist die optimale Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Wir stehen zu unserer Verantwortung und für eine qualifizierte Weiterbildung.

Das Weiterbildungskonzept unserer Klinik richtet sich bereits nach den Vorgaben der Musterweiterbildungsordnung (MWBO) 2020. Dabei wird der Schwerpunkt weniger auf Weiterbildungszeiten, sondern auf Weiterbildungsinhalte mit dem Erwerb bestimmter, notwendiger Kompetenzen, gelegt. Die Kompetenzen beziehen sich dabei nicht nur auf fachliche Aspekte, sondern auch auf die unterschiedlichen Rollen des Arztes, auf professionelles Arbeiten und die sog. Soft Skills.

Die Ausbildung in der Anästhesiologie gliedert sich in zwei Abschnitte:

Im ersten Abschnitt, der Einführungsphase, durchläuft die Mitarbeiterin / der Mitarbeiter in zeitlich vorgegebenen Abständen alle wichtigen Fachabteilungen des Klinikums. Es werden zunächst die Grundlagen der Anästhesiologie vermittelt, danach die Grundzüge der Narkose erlernt und im weiteren Verlauf eigenständiges Arbeiten entwickelt. Parallel wird eigenständiges Lernen gefördert und überprüft.

Die Einführungsphase

Grundlage der Arbeit in der Einführungsphase ist eine engmaschige Supervision durch den für den OP-Bereich zuständigen Oberarzt der Anästhesiologie.

Mit dem Durchlaufen der Einführungsphase, welche in der Regel innerhalb eines Jahres abgeschlossen ist, erlangt die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter die Qualifikationen zur Erweiterung der Aufgaben und Verantwortlichkeiten. Man spricht von einem kompetenzbasierten Training.

Die Ausbauphase

An die Einführungsphase schließt sich die Ausbauphase an. Diese reicht bis zur Erlangung des Facharztes und schließt obligatorisch zwölf Monate Einsatz in der Intensivmedizin mit ein. Die Teilnahme am Notarztdienst der Stadt Herford ist Abteilungsaufgabe und wird durch die Vermittlung der notwendigen Qualifikationen ermöglicht.

In der Ausbauphase wird das bis dahin Erlernte vertieft und die Anforderungen schrittweise erweitert. Die sonographische Regionalanästhesie, Narkosen bei Säuglingen und kleinen Kindern, sowie die Zunahme des Schweregrades der Erkrankungen sind nur einige Beispiele für die Herausforderungen in dieser Phase.

Operative Bereiche, die im Klinikum Herford nicht angeboten werden, wie die Neurochirurgie oder Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, werden durch geplante Rotationen oder Hospitationen in mit unserer Klinik kooperierenden Häusern durchlaufen. Die Teilnahme an verschiedenen Curriculae wie Intensivmedizin oder Anästhesiologie sind möglich.

Am Ende der Weiterbildungszeit steht die Prüfung zur Fachärztin oder zum Facharzt an. Zu diesem Zeitpunkt sollten ein fundiertes Wissen und die notwendigen Fertigkeiten vermittelt sein, in allen Situationen des Fachgebiets kompetent handeln zu können.

Die Weiterbildung endet jedoch nicht mit der Anerkennung zum Facharzt. Regelmäßige klinikinterne sowie klinikexterne Fortbildungen halten das Wissen immer auf dem neuesten Stand der Forschung und Entwicklung. Zusatzbezeichnungen wie Intensivmedizin oder Spezielle Schmerztherapie können zusätzlich nach der Facharzt-Ausbildung erworben werden.