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Anästhesiologie, operative Intensiv-, Rettungsmedizin und Schmerztherapie

Schmerztherapie

Ambulante Betreuung in der Hochschulambulanz für Schmerztherapie

Im Rahmen einer Ermächtigungsambulanz werden bis zu 150 Patienten im Quartal ambulant behandelt. Behandlungen erfolgen bei diesen Zuständen:

  • Kopf-/Gesichtsschmerzen (z. B. Migräne, Trigeminusneuralgie)
  • Rückenschmerzen jeglicher Art
  • gewebs- oder knochenbedingte Schmerzen im Bereich der Arme oder Beine, egal ob beispielsweise aufgrund eines Arbeitsunfalls mit Defektheilung oder im Rahmen einer Sportverletzung
  • durchblutungsbedingte Beschwerden wie claudicatio intermittens
  • Nervenschmerzen, beispielsweise im Zusammenhang mit Amputationen, zoster oder bei diabetischer Neuropathie
  • Schmerzzustände des sogenannten „Autonomen Nervensystems“ (hier v.a. M. Sudeck)
  • Tumorschmerz und andere stark belastende Befindlichkeitsstörungen in diesem Zuge

Erfahrungsgemäß sind die Therapiechancen um so besser, je kürzer die Schmerzzustände bestanden haben. Langjährige Beschwerden erfordern dagegen viel Geduld und in aller Regel die Anwendung eines sogenannten „multimodalen Therapiekonzepts“. Unterstützend zur Pharmakotherapie ist insbesondere die aktive Mitarbeit der Patienten in sozialer, beruflicher und sportlicher Hinsicht, wenn nötig begleitet durch verhaltenspsychologische Strategien. Gerade dieser Behandlungsansatz hat sich bei chronifizierenden Schmerzen als besonders effektiv erwiesen.

Stationäre Therapie

Ist es im Zuge einer ambulanten Behandlung nicht möglich, die Beschwerden in den Griff zu bekommen, besteht bei uns die Möglichkeit zur stationären Therapie. Dem Krankenhausbedarfsplan entsprechend, verfügen wir als eines der wenigen Krankenhäuser in der Region über vier offiziell ausgewiesene Schmerzbetten. Im Jahr werden ca. 80 Patienten stationär behandelt, zusätzlich werden ca. 100 stationäre Konsiliarleistungen für andere Kliniken erbracht.

In diesem Rahmen ist der multimodale Therapieansatz Standard, das heißt die Behandlung findet in enger Verzahnung mit der Abteilung für Physikalische Therapie statt. Auch eine Psychologin steht begleitend zur Verfügung. Ergänzend und unterstützend stehen die anderen Abteilungen im Hause bei fachübergreifenden Problemen wie Durchblutungsstörungen oder Blutdruckeinstellung konsiliarisch zur Verfügung. Das beinhaltet auch die Durchführung vielfältiger und modernster diagnostischer Maßnahmen oder die Einleitung einer nachstationären Rehabilitationsmaßnahme über Mitarbeiter unseres Sozialdienstes.

Therapiemöglichkeiten

  • Medikamentöse Therapie sämtlicher in der Schmerzbehandlung oral oder parenteral etablierter Arzneiformen. Die Anwendung geschieht gemäß wissenschaftlich erwiesener Wirksamkeit („evidenzbasiert“).
  • Manuelle Therapie. Nicht nur der Untersuchungsgang, sondern auch die Behandlung orientieren sich stark an dem uns „in die Wiege gelegten“ Bewegungsabläufen. Hier können nahezu risikofrei durch kleine Impulse (Chirotherapie) oder sanfte Bewegungen (Osteopathie) Gelenke oder Wirbelsäulenabschnitte wieder „gängig“ und damit schmerzfrei gemacht werden.
  • Akupunktur. Stimulationsbehandlung altbewährter Punkte auf der gesamten Hautoberfläche.
  • Elektrotherapie. Sowohl die Verabreichung angenehmer, jedoch hochwirksamer Kribbelströme in bestimmten Körperarealen als auch gezielte Muskelstimulation mit Behebung von Kraftungleichgewichten tragen zur Schmerzreduktion bei.
  • Spritzentherapie. Injektion von Medikamenten unter die Haut („Quaddelung“), in schmerzhafte Muskelpunkte, an Nerven oder Sehnen, aber auch an oder in Gelenke.
  • Nervenabtötungen im Bereich des sogenannten „Autonomen Nervensystems“, beispielsweise zur dauerhaften Verbesserung der Durchblutung vorzugsweise in den Beinen.
  • Kathetertechnik. Wie bei Operationen kann auch zur chronischen Schmerztherapie vorübergehend mit Hilfe von Kathetern sehr gezielt an bestimmte Nerven örtliches Betäubungsmittel verabreicht werden. Dies führt mit Hilfe einer Spritzenpumpe während der Anwendung und unter Umständen darüber hinaus zu einer kontinuierlichen Schmerzausschaltung in bestimmten Körperbereichen oder Wirbelsäulenabschnitten.
  • Eingepflanzte Medikamentenpumpen. Bei unter der Haut eingebrachten Medikamentenpumpen führen wir Pumpenbefüllungen durch.

Die Weiterbildungsbefugnis für die spezielle Schmerztherapie liegt vor.